Unterzeichnungszeremonie des "Gemengepakt vum interkulturellen Zesummeliewen" und offizielle Übergabe des Bürgerleitfadens

Am Mittwoch, den 19. Juni 2024, organisierte das Ministerium für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen die zweite Unterzeichnungszeremonie des "Gemengepakt" (kommunaler Pakt des interkulturellen Zusammenlebens) in diesem Jahr mit 5 Gemeinden, gefolgt von der offiziellen Übergabe des "Bürgerleitfadens" an die Gemeinde Colmar-Berg.

Im ersten Teil unterzeichneten die Gemeinden Clerf, Echternach, Sandweiler, Schifflingen und Steinsel den "Gemengepakt" mit dem Minister für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Aufnahme, Max Hahn, im Beisein des Syvicol-Präsidenten Emile Eicher.

In seiner Rede dankte Minister Max Hahn den Politikern der sechs anwesenden Gemeinden für ihr Engagement für das interkulturelle Zusammenleben und dafür, dass sie die Vielfalt als Reichtum und Vorteil für die luxemburgische Gesellschaft anerkennen. "Ob im Rahmen des Gemengepakts oder bei der Erstellung eines 'Bürgerleitfadens', die Idee ist immer, die Menschen zu motivieren, sich auf der Ebene ihrer Gemeinde zu engagieren. Mein Ministerium unterstützt und begleitet Sie eng in diesem Prozess und Sie alle können die Gelegenheit nutzen, sich auszutauschen und voneinander zu lernen."

Emile Eicher, Präsident des Syvicol, wies seinerseits darauf hin, dass einige der anwesenden Gemeinden im Rahmen des Pilotprojekts "Pakt vum Zesummeliewen" bereits erfolgreiche Erfahrungen gesammelt haben. "Mit der Unterzeichnung des Gemengepakts werden konkrete Aktionen fortgesetzt und weiterentwickelt, was unsere Gemeinden im Hinblick auf das Zusammenleben voranbringt."

Im Anschluss an die Unterzeichnungszeremonie des Gemengepakts überreichte Minister Max Hahn der Gemeinde Colmar-Berg ihren personalisierten "Bürgerleitfaden". Der in Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und dem Ministerium erstellte "Bürgerleitfaden" ist für alle Neuankömmlinge in der Gemeinde besonders hilfreich, um sich in der Gemeinde zurechtzufinden und sich zu Hause zu fühlen, aber auch um die ersten Schritte zur aktiven Teilnahme am örtlichen Zusammenleben zu machen. Der Leitfaden informiert über die von der Gemeinde angebotenen Leistungen und gibt gleichzeitig Auskunft über die Möglichkeiten, sich in der Gemeinde einzubringen.

Der "Gemengepakt" (kommunaler Pakt des interkulturellen Zusammenlebens)

Mit dem Gesetz vom 23. August 2023 über das interkulturelle Zusammenleben wurde der "Gemengepakt" (kommunaler Pakt für das interkulturelle Zusammenleben) geschaffen, der zur Umsetzung des interkulturellen Zusammenlebens auf lokaler Ebene beiträgt.

Mit der Unterzeichnung des "Gemengepakt" verpflichten sich eine Gemeinde oder eine Gruppe von Gemeinden, das Syvicol und das Ministerium für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen zu einer engen Zusammenarbeit im Hinblick auf einen mehrjährigen und partizipativen Prozess, bei dem der Zugang zu Informationen, die Beteiligung aller Personen, die auf dem Gebiet der Gemeinde wohnen oder arbeiten, sowie die Bekämpfung von Rassismus und jeglicher Form von Diskriminierung im Vordergrund stehen.

Der "Gemengepakt" ist in thematische Zyklen angelegt, die in fünf Schritten ablaufen:

  • Politisches Engagement
  • Bestandsaufnahme
  • Bürgerworkshops, die konkrete Maßnahmen ausarbeiten
  • Einführung konkreter Maßnahmen
  • Bewertung der geleisteten Arbeit

Der "Gemengepakt" baut auf dem Pilotprojekt "Pakt vum Zesummeliewen" (2021-2023) auf, an dem 32 Gemeinden teilgenommen haben.

Die Umsetzung des Gemengepakts wird eng vom Ministerium, seinen Vertragspartnern ASTI und CEFIS sowie fünf Beraterinnen und Beratern für interkulturelles Zusammenleben begleitet. Letztere stellen ihr Fachwissen zur Verfügung und transportieren bewährte Praktiken zwischen den teilnehmenden Gemeinden. Andere Partner, insbesondere lokale Akteure, sind aufgerufen, sich an der Gestaltung und Umsetzung des interkulturellen Zusammenlebens auf dem Gebiet ihrer Gemeinde zu beteiligen.

Im Rahmen des "Gemengepakts" können den Gemeinden verschiedene Hilfen gewährt werden:

  • ein jährlicher Zuschuss von höchstens 30.000 Euro pro Gemeinde für die Kosten eines Koordinators für den kommunalen Pakt,
  • ein jährlicher Zuschuss von 3.000 Euro, 5.000 Euro oder 8.000 Euro zur Deckung der Kosten für die Umsetzung des Gemeindepakts (abhängig von der Anzahl der Gemeinderäte) und
  • ein jährlicher Zuschuss von 5 Euro für jeden Einwohner der Gemeinde und jeden grenzüberschreitenden Arbeitnehmer, dessen Arbeitsort sich in der Gemeinde befindet und der am 31. Dezember des laufenden Jahres am Bürgerpakt teilnimmt.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website gemengen.zesummeliewen.lu oder senden Sie eine E-Mail an gemengen.zesummeliewen@fm.etat.lu.

Der "Bürgerleitfaden"

Der "Bürgerleitfaden" wurde von der Abteilung für interkulturelles Zusammenleben des Ministeriums in Zusammenarbeit mit dem Syvicol und interessierten Gemeinden erstellt. Er erscheint standardmäßig in fünf Sprachen und besteht aus zwei Teilen: der informative Teil "Ich entdecke meine Gemeinde" lädt dazu ein, die Gemeinde zu entdecken, indem er über ihre Zusammensetzung, die lokale Infrastruktur, das Bildungswesen, die Kultur, die Vereine informiert und einen Überblick über die angebotenen Aktivitäten gibt. Der zweite Teil "Ich engagiere mich in meiner Gemeinde" ist interaktiv und spielerisch und bietet Ideen für das Engagement und die Interaktion zwischen Mitbürgern, beim Ehrenamt, beim Lernen, in der Sprachpraxis oder auch in der politischen Partizipation.

Bisher haben 17 Gemeinden ihren personalisierten "Bürgerleitfaden" erhalten. 10 zusätzliche Gemeinden werden ihren Leitfaden nächste Woche erhalten: Beckerich, Ell, Mertzig, Préizerdaul, Rambrouch, Redange-Attert, Saeul, Useldange und Vichten.

Bei der Erstellung der "Bürgerleitfäden" wurde alphabetisch und nach Interessensbekundung vorgegangen. In den nächsten Monaten wird jede Gemeinde, die am Projekt teilnimmt, einen personalisierten Leitfaden erhalten.

Pressemitteilung des Ministeriums für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen / Abteilung für interkulturelles Zusammenleben / Syndikat der luxemburgischen Städte und Gemeinden (Syvicol)