Zum letzten Mal aktualisiert am
Unterzeichnungszeremonie des "Gemengepakts vum interkulturellen Zesummeliewen" und offizielle Übergabe des Bürgerleitfadens an die Gemeinden des Kantons Réiden und Mertzig
Am Mittwoch, den 26. Juni 2024, versammelten sich rund 65 Personen im Festsaal des Atert-Lycée in Redingen zur Unterzeichnungszeremonie des "Gemengepakt" (Gemeindepakt des interkulturellen Zusammenlebens) mit dem Syndicat intercommunal Kanton Réiden und der Gemeinde Mertzig, gefolgt von der offiziellen Übergabe des "Bürgerleitfadens" an dieselben Gemeinden.
Zunächst begrüßte Jean-Marie Majerus, stellvertretender Direktor des Atert-Lycée, die Anwesenden. Anschließend betonte Pollo Bodem, politischer Verantwortlicher des Service vivre ensemble des Kantons Réiden und Bürgermeister der Gemeinde Useldingen, die Bedeutung des Gemengepakt: "Wir möchten, dass unsere Gemeinden echte, lebendige Gemeinschaften sind, in denen jeder mitmachen kann". Serge Hoffmann, Vizepräsident des Syvicol, erklärte seinerseits, dass das Akzeptieren von Unterschieden ein Vorteil und eine Bereicherung sei, damit unser Land zu einem Ort wird, an dem jeder seinen Platz findet.
In seiner Rede dankte Minister Max Hahn den Politikern der 10 anwesenden Gemeinden für ihr Engagement für das interkulturelle Zusammenleben und für den regionalen Ansatz, der bereits im Rahmen des Pilotprojekts "Pakt vum Zesummeliewen" (2021-2023) getestet wurde. "Der Kanton Réiden und die Gemeinde Mertzig sind Vorreiter. Zusammenleben bedeutet hier auch, zusammen zu arbeiten. Sie tun dies auf vorbildliche Weise und ich gratuliere Ihnen dazu. Es ist dieser partizipative Ansatz, der unsere Gemeinden lebendig hält".
Anschließend unterzeichneten der Vorstand des Syndicat intercommunal Kanton Réiden, der die Gemeinden Beckerich, Ell, Grosbous-Wahl, Préizerdaul, Rambruch, Redingen, Saeul, Vichten und Useldingen vertritt, und die Gemeinde Mertzig den "Gemengepakt" mit dem Minister für Familie, Solidarität, Zusammenleben und die Unterbringung von Flüchtlingen, Max Hahn, in Anwesenheit des Vizepräsidenten des Syvicol, Serge Hoffmann.
Anschließend erhielten die 10 Gemeinden offiziell ihren personalisierten "Bürgerleitfaden". Der in Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und dem Ministerium erstellte "Bürgerleitfaden" ist für alle Neuankömmlinge in der Gemeinde besonders hilfreich, um sich in der Gemeinde zurechtzufinden und sich zu Hause zu fühlen, aber auch um die ersten Schritte zur aktiven Teilnahme am örtlichen Zusammenleben zu machen. Der Leitfaden informiert über die von der Gemeinde angebotenen Leistungen und gibt gleichzeitig Auskunft über die Möglichkeiten, sich in der Gemeinde zu engagieren.
Der "Gemengepakt" (kommunaler Pakt für das interkulturelle Zusammenleben)
Mit dem Gesetz vom 23. August 2023 über das interkulturelle Zusammenleben wurde der "Gemengepakt" (kommunaler Pakt für das interkulturelle Zusammenleben) geschaffen, der zur Umsetzung des interkulturellen Zusammenlebens auf lokaler Ebene beiträgt.
Mit der Unterzeichnung des "Gemengepakt" verpflichten sich eine Gemeinde oder eine Gruppe von Gemeinden, das Syvicol und das Ministerium für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen zu einer engen Zusammenarbeit im Hinblick auf einen mehrjährigen und partizipativen Prozess, bei dem der Zugang zu Informationen, die Beteiligung aller Personen, die auf dem Gebiet der Gemeinde wohnen oder arbeiten, sowie die Bekämpfung von Rassismus und jeglicher Form von Diskriminierung im Vordergrund stehen.
Der "Gemengepakt" ist in thematischen Zyklen angelegt, die in fünf Schritten ablaufen:
- Politisches Engagement
- Bestandsaufnahme
- Bürgerworkshops, die konkrete Maßnahmen ausarbeiten
- Einführung konkreter Maßnahmen
- Bewertung der geleisteten Arbeit
Der "Gemengepakt" baut auf dem Pilotprojekt "Pakt vum Zesummeliewen" (2021-2023) auf, an dem 32 Gemeinden teilgenommen haben.
Die Umsetzung des Gemengepakts wird eng vom Ministerium, seinen Vertragspartnern ASTI und CEFIS sowie fünf Beraterinnen und Beratern für interkulturelles Zusammenleben begleitet. Letztere stellen ihr Fachwissen zur Verfügung und transportieren bewährte Praktiken zwischen den teilnehmenden Gemeinden. Andere Partner, insbesondere lokale Akteure, sind aufgerufen, sich an der Gestaltung und Umsetzung des interkulturellen Zusammenlebens auf dem Gebiet ihrer Gemeinde zu beteiligen.
Im Rahmen des "Gemengepakt" können den Gemeinden verschiedene Hilfen gewährt werden:
- einen jährlichen Zuschuss von höchstens 30.000 Euro pro Gemeinde für die Kosten eines Koordinators für den kommunalen Pakt,
- einen jährlichen Zuschuss von 3.000 Euro, 5.000 Euro oder 8.000 Euro zur Deckung der Kosten für die Umsetzung des Gemeindepakts (abhängig von der Anzahl der Gemeinderäte) und
- eine jährliche Subvention von 5 Euro für jeden Einwohner der Gemeinde und jeden grenzüberschreitenden Arbeitnehmer, dessen Arbeitsort sich in der Gemeinde befindet und der am 31. Dezember des laufenden Jahres am Bürgerpakt teilnimmt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website gemengen.zesummeliewen.lu oder senden Sie eine E-Mail an gemengen.zesummeliewen@fm.etat.lu.
Der "Bürgerleitfaden"
Der "Bürgerleitfaden" wurde von der Abteilung für interkulturelles Zusammenleben des Ministeriums in Zusammenarbeit mit Syvicol und interessierten Gemeinden ausgearbeitet. Er ist in fünf Sprachen standardisiert und besteht aus zwei Teilen: Der informative Teil "Ich entdecke meine Gemeinde" lädt dazu ein, die Gemeinde zu entdecken, indem er über ihre Zusammensetzung, die lokale Infrastruktur, das Bildungswesen, die Kultur, die Vereine informiert und einen Überblick über die angebotenen Aktivitäten gibt. Der zweite Teil "Ich engagiere mich in meiner Gemeinde" ist interaktiv und spielerisch und bietet Ideen für das Engagement und die Interaktion zwischen Mitbürgern, in der Freiwilligenarbeit, beim Lernen, in der Sprachpraxis oder auch in der politischen Partizipation.
Bisher haben 27 Gemeinden ihren personalisierten "Bürgerleitfaden" erhalten.
Bei der Erstellung der "Bürgerleitfäden" wurde alphabetisch und nach Interessensbekundung vorgegangen. In den nächsten Monaten wird jede Gemeinde, die an dem Projekt teilnimmt, einen personalisierten Leitfaden erhalten.
Pressemitteilung des Ministeriums für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen / Abteilung für interkulturelles Zusammenleben / Syndicat intercommunal Kanton Réiden / Gemeinde Mertzig / Syndicat des villes et communes luxembourgeoises (Syvicol)