Unterzeichnung des „Gemengepakts vum interkulturellen Zesummeliewen“ durch den Naturpark Öewersauer

Am Mittwoch, den 23. Juli 2025, fand die Unterzeichnung des „Gemengepakt vum interkulturellen Zesummeliewen“ (kommunaler Pakt des interkulturellen Zusammenlebens) zwischen dem Naturpark Öewersauer – stellvertretend für die Gemeinden Boulaide, Esch-Sauer, Lac de la Haute-Sûre, Winseler und der Gemeinde Goesdorf – und dem Minister für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen, Max Hahn, in Anwesenheit des Vorstandsmitglieds des SYVICOL, Paul Engel statt. 

Der Startschuss für die Zeremonie fiel am Ufer von Insenborn mit einer Begrüßung durch den Bürgermeister der Gemeinde Esch-Sauer, Laurent Hilger. Anschließend wurden die Teilnehmer vom Naturpark Öewersauer zu einer Fahrt über den See mit einem Solarboot zur Wassersportbasis Liefrange eingeladen, wo der formelle Teil der Zeremonie stattfand.

In ihren Reden betonten Marco Koeune, Bürgermeister der Gemeinde Lac de la Haute-Sûre, und Jeff Gangler, Bürgermeister der Gemeinde Boulaide und Präsident des Naturparks Öewersauer, die Bedeutung eines regionalen Ansatzes für das interkulturelle Zusammenleben. "Die Zusammenarbeit unter der Schirmherrschaft des Naturparks Öewersauer wird uns helfen, Ressourcen und Anstrengungen für ein gemeinsames Ziel zu bündeln, nämlich einen besseren sozialen Zusammenhalt und eine höhere Lebensqualität für die Menschen, die in der Region leben und arbeiten".

Roger Faber, Präsident von Inter-Actions asbl, dankte dem Naturpark Öewersauer dafür, dass er die Koordination des "Gemengepakts" seiner Organisation anvertraut hat, und Paul Engel, Vorstandsmitglied von SYVICOL, betonte, welchen Stellenwert die Förderung des guten Zusammenlebens in Luxemburg einnimmt. "Der Grundgedanke "Gemengepakt" ist klar: Unsere Vielfalt ist unsere Stärke, gerade in diesen Zeiten der Krisen in Europa und in der Welt. Hier in Luxemburg zeigen wir, wie wichtig europäische Werte noch immer sind. Wir setzen uns für das friedvolle Zusammenleben, Toleranz und die Förderung der Vielfalt ein."

In seiner Rede beglückwünschte Minister Max Hahn die Politiker der Gemeinden des Naturparks Öewersauer zu ihrem Engagement für das Zusammenleben und dafür, dass sie die Vielfalt als Reichtum und Vorteil für die luxemburgische Gesellschaft anerkennen. "Mit der Unterzeichnung des "Gemengepakts" können konkrete Maßnahmen entwickelt werden, um sicherzustellen, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner stärker "zu Hause" fühlen und sich aktiv in das soziale, kulturelle und politische Leben der Region einbringen. Mein Ministerium begleitet Sie eng in diesem Prozess und bietet den Gemeinden die Möglichkeit, sich auszutauschen und voneinander zu lernen".

Mit der Unterzeichnung des "Gemengepakts" bringt der Naturpark Öewersauer sein Engagement in einem mehrjährigen Prozess zum Ausdruck, der auf drei Säulen beruht: Zugang zu Informationen, Beteiligung aller Personen, die in ihrem Gebiet wohnen oder arbeiten, sowie Bekämpfung von Rassismus und jeglicher Form von Diskriminierung.

In diesem Prozess wird der Naturpark Öewersauer von den beim Ministerium tätigen Berater für interkulturelles Zusammenleben unterstützt, die eng mit den Partnerorganisationen CEFIS und ASTI zusammenarbeiten.

Der "Gemengepakt" (kommunaler Pakt des interkulturellen Zusammenlebens)

Mit dem Gesetz vom 23. August 2023 über das interkulturelle Zusammenleben wurde der "Gemengepakt" (kommunaler Pakt für das interkulturelle Zusammenleben) geschaffen, der zur Umsetzung des interkulturellen Zusammenlebens auf lokaler Ebene beiträgt.

Seit Inkrafttreten des Gesetzes über das interkulturelle Zusammenleben am 1. Januar 2024 haben 44 Gemeinden den "Gemengepakt" unterzeichnet.

Der "Gemengepakt" ist in thematische Zyklen angelegt, die in fünf Schritten ablaufen:

  • Politisches Engagement
  • Bestandsaufnahme
  • Bürgerworkshops, die konkrete Maßnahmen ausarbeiten
  • Einführung konkreter Maßnahmen
  • Bewertung der geleisteten Arbeit

Die Umsetzung des "Gemengepakt" wird eng vom Ministerium für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen, seinen Vertragspartnern ASTI und CEFIS sowie fünf Berater für interkulturelles Zusammenleben begleitet. Letztere stellen ihr Fachwissen zur Verfügung und transportieren bewährte Praktiken zwischen den teilnehmenden Gemeinden. Andere Partner, insbesondere lokale Akteure, sind aufgerufen, sich an der Gestaltung und Umsetzung des interkulturellen Zusammenlebens auf dem Gebiet ihrer Gemeinde zu beteiligen.

Im Rahmen des "Gemengepakt" können den Gemeinden verschiedene Hilfen gewährt werden:

  • ein jährlicher Zuschuss von höchstens 30.000 € pro Gemeinde für die Kosten eines Koordinators für den kommunalen Pakt,
  • ein jährlicher Zuschuss von 3.000 €, 5.000 € oder 8.000 € zur Deckung der Kosten für die Umsetzung des "Gemengepakt" (abhängig von der Anzahl der Gemeinderäte) und
  • ein jährlicher Zuschuss von 5 € für jeden Einwohner der Gemeinde und jeden grenzüberschreitenden Arbeitnehmer, dessen Arbeitsort sich in der Gemeinde befindet und der zum 31. Dezember des laufenden Jahres am Bürgerpakt teilnimmt. 

Weitere Informationen finden Sie auf der Website https://gemengen.zesummeliewen.lu/ oder indem Sie eine E-Mail senden an gemengen.zesummeliewen@fm.etat.lu

Pressemitteilung des Ministeriums für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen und des Syndicat des villes et communes luxembourgeoises (SYVICOL)