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Interkulturelles Zusammenleben: Offizieller Start der Projekte, die im Rahmen der Projektausschreibung 2024 ausgewählt wurden
Am Dienstag, den 18. Juni 2024, fand die Auftaktveranstaltung für die im Rahmen des Projektaufrufs 2024 ausgewählten Projekte im Luxembourg Center for architecture (LUCA) statt. An der vom Ministerium für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen organisierten Veranstaltung nahmen Projektträger sowie Vertreter der Zivilgesellschaft und anderer Ministerien teil.
Im Anschluss an die Projektausschreibung 2024 "Förderung des interkulturellen Zusammenlebens" im Rahmen der Umsetzung des Gesetzes vom 23. August 2023 über das interkulturelle Zusammenleben, wurden vier Projekte zur Entwicklung von Modellmodulen im Rahmen des Bürgerpakts ("Biergerpakt") und des Programmes für interkulturelles Zusammenleben mit einer Gesamtfinanzierung in Höhe von 439.060 Euro ausgewählt.
In seiner Begrüßungsrede betonte der Minister für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen Max Hahn, wie wichtig es sei, das interkulturelle Zusammenleben zu stärken und Pilotprojekte in diesem Bereich zu unterstützen. Diese Projekte sollen dazu beitragen, dass in Zukunft jeder Einzelne, unabhängig von seiner Herkunft und Kultur, seinen Platz in unserer Gesellschaft finden kann. Er dankte den Projektträgern für ihr Engagement, dank dessen das interkulturelle Zusammenleben zu einer greifbaren Realität werden kann, insbesondere durch die Umsetzung des Programms für interkulturelles Zusammenleben.
Vernetzung für erfolgreiche Projekte
Die Veranstaltung bot sowohl den Teilnehmern die Möglichkeit, die vier für 2024 ausgewählten Projekte kennenzulernen, als auch die verschiedenen Akteure, die in den letzten Jahren an der Umsetzung und Betreuung der ausgewählten Projekte beteiligt waren, miteinander in Kontakt zu bringen, um Synergien zu schaffen, die zu einer möglichen Zusammenarbeit führen.
Themenbereiche der Projektausschreibung 2024
Am 25. Oktober 2023 veröffentlichte das Ministerium für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen einen Aufruf zur Finanzierung von Projekten, die das interkulturelle Zusammenleben im Großherzogtum Luxemburg im Jahr 2024 fördern. Die ausgewählten Projekte beginnen jetzt und laufen bis November 2025. Sie sind auf der Website des Ministeriums verfügbar.
Die Projektausschreibung für 2024 bot zwei Themenbereiche:
- "Förderung der Teilhabe von Grenzgängern": Eine der Neuerungen des Gesetzes über das interkulturelle Zusammenleben besteht darin, dass es alle Personen betrifft, die im Großherzogtum Luxemburg leben und arbeiten. Somit werden im Rahmen der umgesetzten Politik auch die grenzüberschreitenden Arbeitnehmer angesprochen. In diesem Zusammenhang sollten Projekte unterstützt werden, die den Bedarf an Partizipation von Grenzgängern ermitteln und Aktivitäten vorschlagen, die den Austausch zwischen Grenzgängern und Einheimischen fördern.
- "Bürgerpakt und Programm für das interkulturelle Zusammenleben - Entwicklung von Modellmodulen": Das Gesetz über das interkulturelle Zusammenleben sieht auch die Möglichkeit vor, dass alle in Luxemburg lebenden und arbeitenden Personen einem Bürgerpakt beitreten können, der Zugang zu einem Programm für das interkulturelle Zusammenleben bietet. Ziel der Ausschreibung war es, Projekte zu finanzieren, die das Programm durch die Bereitstellung von Standardmodulen unterstützen. Der Schwerpunkt lag auf Projekten, die Netzwerke von Multiplikatoren aufbauen und schulen, Instrumente entwickeln, die die Nachhaltigkeit der Module erleichtern, sowie auf Modulen, die auf kommunaler oder regionaler Ebene angeboten werden.
Die vier ausgewählten Projekte:
- ACAT (Action chrétienne pour l'abolition de la torture)
Projekt: Menschenrechte erlebbar machen
Ziel des Projekts ist es, das Bewusstsein für die Menschenrechte zu schärfen, indem Führungen auf dem "Luxemburger Menschenrechtsweg" angeboten werden. Um den Weg zugänglicher zu machen, wird der Projektleiter Audioguides in verschiedenen Sprachen entwickeln, darunter Luxemburgisch, Französisch, Englisch, Portugiesisch, Arabisch, Ukrainisch und Spanisch, sowie eine Version in leichter Sprache, die auf einer bestehenden deutschen Version basiert. In partizipativen Workshops können Teilnehmer mit unterschiedlichem Hintergrund zu den Audioguides beitragen und über das Thema Menschenrechte nachdenken und diskutieren. - A'Musée
Projekt: Café créatif "De Fuedem deen eis verbënnt"
Das Kreativcafé "De Fuedem den eis verbënnt" hat zum Ziel, durch die Entwicklung gemeinsamer Projekte soziale Verbindungen in einem ländlichen Kanton zu schaffen. Es werden verschiedene Module angeboten:
- Upcycling-Nähen: Reparieren, Verändern und Erstellen von Projekten für die Gemeinschaft
- Plastische Kunst: Erstellen von Kunstwerken für eine Ausstellung, inspiriert durch das lokale Erbe
- Do it yourself: Heimwerken, anderen helfen und etwas über Recycling und Upcycling lernen - Mir wëllen Iech ons Heemecht weisen
Projekt: Bis am Bus
Das Projekt "Bis am Bus" zielt darauf ab, einen Platz für interkulturelle Begegnungen und Austausch zu schaffen, an Orten, an denen Begegnungen nicht so leicht möglich sind. In Zusammenarbeit mit drei Gemeinden wird der Projektleiter ein Programm mit interkulturellen Workshops (Modulen) entwickeln, die die Herausforderungen und Möglichkeiten jeder der drei Gemeinden berücksichtigen. Um die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf sich zu ziehen, wird ein Bus bei der Eröffnung für die Workshops werben und bei der Abschlussveranstaltung zum Mittelpunkt eines interkulturellen Festivals werden, bei dem die Ergebnisse der Workshops präsentiert werden. - Openscreen
Projekt: Doc & Talk
Im Rahmen des Projekts "Doc & Talk" werden 22 Vorführungen von 11 Dokumentarfilmen mit anschließenden Debatten über Themen des Zusammenlebens in verschiedenen Kinos in Luxemburg organisiert. Diese Vorführungen und Debatten werden dazu beitragen, Brücken zwischen verschiedenen Gruppen zu bauen und ein besseres gegenseitiges Verständnis zu schaffen, während gleichzeitig versucht wird, den Status quo zu verbessern.
Pressemitteilung des Ministeriums für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen